07.05.2025
Wann kommt der Besenwagen?
Als ich 1965 während des „5. Bundessportfestes des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend“ in Düsseldorf im Dreikampf (Laufen, Werfen, Springen) antrat, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, hier mal einen Marathon zu laufen. Für Langstrecken konnte ich mich in der Jugend überhaupt nicht begeistern, jedenfalls zählte der
1000-Meter-Lauf im Sportunterricht oder beim Mehrkampf nie zu meinen Lieblingsdisziplinen. Meine Einstellung zum Ausdauersport hat sich aber seither etwas geändert. Für dieses Jahr hatten Holger und ich eigentlich den Hamburg Marathon geplant; der war aber schon im Dezember 2024 ausgebucht. Zufall oder nicht: Unsere Wahl fiel auf Düsseldorf, und so schließt sich für mich nach genau 60 Jahren der Kreis, wenn man so will.
Glücklicherweise ist Holger nicht nur beim Laufen ziemlich fix. So hatte er sich natürlich längst angemeldet und rechtzeitig Zimmer in unmittelbarer Nähe von Start und Ziel gebucht. Ich schaffte meine Anmeldung erst zwei Tage vor Meldeschluss, weil ich meine Nichten Hannah und Lena noch dazu überreden wollte, mich zu begleiten. Mit Lena war ich 2023 in Ulm schon bei ihrem Debut gelaufen; diesmal wagte sich Hannah erstmals an einen Marathon. Für mich bedeutete das „betreutes Laufen“, und das unter ärztlicher Aufsicht. Das Risiko erschien mir also überschaubar. Das kann ich aber schon mal vorwegnehmen: Ein gemütlicher Spaziergang mit Nichten wurde es mitnichten!
Zum 18. Düsseldorf Marathon standen dann am 27. April 2025 an den Rheinterrassen ca. 4000 Marathonis und Marathonias – diese Formulierung hatte ich so vorher noch nie gehört – bereit. Unter ihnen, irgendwo in der Masse, warteten auch Holger (M 55), Hannah und Lena (beide W 30) und ich (M 75) gespannt auf den Startschuss. Bei sommerlichen Temperaturen machten wir uns auf den langen Weg durch die Hauptstadt Nordrhein-Westfalens. (Warum Kommentatoren in diesem Zusammenhang häufig von „idealem Laufwetter“ sprechen, wird mit ewig ein Rätsel bleiben.)
Das Motto des Laufs lautete zwar „Run to the Beat“, aber musikalisch war wenig geboten. Abgesehen von einigen DJs mit Musik aus der Konserve herrschte eher „tote Hose“, und von den Toten Hosen, die ja aus Düsseldorf stammen, war schon mal gar nichts zu hören. Andere Städte bieten Live - Musik, was ja nicht nur für die Zuschauer unterhaltsam ist.
Unterhaltsam waren dafür meine zwei Nichten, die offensichtlich bei meinem Tempo unterfordert waren und sich allerlei Späße einfallen ließen. So liefen sie mal im Hopserlauf, mal im Seitgalopp und laufend (!) machten sie Handy-Fotos. Als „Zugabe“ sang dann Hannah plötzlich zur Beschallung vom Straßenrand die vielsagenden Zeilen „Wär ich ein Möbelstück, dann wär ich eine Lampe aus den Siebzigern“, was mich wohl etwas verdutzt schauen ließ. Sie klärte mich aber schnell auf: Dabei handelt es sich um das Lied „Wackelkontakt“, ein beliebtes Lied im Karneval, was ich als bekennender Fasnachtsmuffel natürlich nicht unbedingt wissen muss.
Zur Unterhaltung trugen auch die Zuschauer bei, die immer wieder lautstark unsere Namen, „Du schaffst es“ oder „Du siehst gut aus“ riefen. (Letzteres war in meinem Fall natürlich glatt gelogen.) Für Abwechslung sorgte in der ersten Hälfte auch Holger, der doch tatsächlich die Laufstrecke verließ, die Straße überquerte und uns anfeuerte. Urplötzlich kreuzte Ghazi meinen Weg und lief ein paar Meter für ein Schwätzchen neben mir her. (Den kennen manche sicher noch von seine Zeit in Lauda.) Später grüßte ein junger Staffelläufer im Vorbeilaufen mit „Hallo, ich bin aus Beckstein“. Mit dem gelben ETSV Trikot fällt man halt überall auf! Und die Welt ist manchmal ein Dorf! Im Laufe des Nachmittags kamen wir so langsam – im wahrsten Sinne des Wortes – dem Ziel immer näher. Meine Begleiterinnen waren weiterhin rührend darum besorgt, dass ich ausreichend mit Getränken, vor allem mit der berühmten braunen Limonade aus Amerika versorgt bin. (Viola erinnert sich vielleicht noch an die „Rettungsaktion“ in Freiburg vor ein paar Jahren.) Hannahs Befürchtung, der Besenwagen könnte uns doch noch einen Strich durch die Rechnung machen, wich allmählich der Gewissheit, dass wir vor Zielschluss um 15. 30 Uhr ankommen würden. Lena hatte diesbezüglich keine großen Bedenken, wie es schien. In ihrem Namen steckt (wohl nicht unbegründet) das Wort „Elan“. Mit meinem Vornamen kann man nur das englische Wort „lamer“ bilden, was genau das bedeutet, wonach es aussieht.
Als krönenden Abschluss unseres „Familenausflugs“ schlug Hannah allen Ernstes vor, wir könnten doch Rad schlagend die Ziellinie überqueren und zeigte gleich mal, wie das aussehen würde. Das war mir in dem Moment etwas zu viel Risiko, und so einigten wir uns auf eine weniger riskante Variante, sozusagen einen „Klassiker“ unter den Zieleinläufen: Hand in Hand, Onkel in der Mitte. Die drei Schömigs waren nach 5:44:37 im Ziel und, glaube ich, ganz glücklich.
An Tagen wie diesen hört man gerne auch die Toten Hosen, deren Musik – wie bestellt – im Zielbereich aus allen Lautsprechern erklang. Hier trafen wir schließlich Holger, der seinen 48. Marathon – die „Ultraläufe“ sind nicht mitgezählt – in 4:15:41 beendet hatte. Der „Arme“ hatte diesmal noch länger warten müssen als letztes Jahr in Frankfurt. Bei Holger möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken: für die perfekte Organisation des Marathonwochenendes, seine Fahrdienste und seine große Geduld.
Ganz besonders danken will ich natürlich Hannah und Lena. Durch sie war das „Abenteuer Marathon Düsseldorf“ für mich ziemlich kurzweilig, obwohl man eine Laufzeit von fast sechs Stunden als eine „lange Weile“ bezeichnen kann. Dem Besenwagen war ich diesmal noch entkommen und – obwohl ältester Teilnehmer – doch nicht als Letzter im Ziel. Eines soll nicht unerwähnt bleiben: In der Liste der „Längst-Twen“ bin ich auf Platz 1 vorgerückt. Glückwunsch!
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Faschingslauftreff
Ahoi und hellau, alles schon wieder schnell vorbei. Doch die närrischen Lauftreffler ließen es sich auch dieses Jahr nicht nehmen am Faschingssamstag das Laufdress gegen bunte Kostüme einzutauschen und durch die Straßen von Lauda zu ziehen. Natürlich durfte der Narrenbrunnen wieder als schmuckes Fotomotiv herhalten. Ein ganz besonderer “Stopp” galt dem Lotte-Gerok-Haus, dem Johann Bernhard Mayer und dem Caritashaus Sankt Gertrud.
Nach dem obligatorischen einstündigen Lauf war große Einkehr zur Faschingsparty angesagt. Die Läufer erwartete ein bunt dekoriertes Vereinsheim sowie ein umfangreiches Angebot von Speis und Trank für das leibliche Wohl. Für beste Unterhaltung und Musik sorgten unsere DJ's Rüdiger und Günter. Und so wurde ausgelassen gefeiert und getanzt bis in die Abendstunden...
Zu später Stunde besuchte uns noch eine Abordnung der Narrengesellschaft aus Strumpfkappenhausen mit ihrem Prinzenpaar Heike die II und Heiko der I.