Triathlon: Deutsche Meisterschaften der Jugend/Junioren in Merzig
Sharon und Kevin Antoni (ETSV Lauda) zeigten gute Leistungen bei den Deutschen Jugend- und Junioren-Meisterschaften in Merzig (Saarland). Sich mit den Besten aus ganz Deutschland zu messen war die Herausforderung, der sich die Beiden stellten. In allen Altersklassen demonstrierten die deutschen Nachwuchstriathleten/-innen eine enorme Leistungsdichte, bei der schon wenige Sekunden über viele Plätze entschieden.
Zum zweiten Mal in Folge fanden in Merzig im Saarland die Deutschen Triathlonmeisterschaften der Jugend und Junioren statt. Beinahe 400 der besten Triathleten/-innen im Alter von 14 bis 19 Jahren aus ganz Deutschland traten an, um in spannenden Wettkämpfen die Besten des Landes zu ermitteln. Mit mehr als 60 Startern und Starterinnen stellten die Baden-Württemberger eine starke Mannschaft, die bei insgesamt 6 Einzelwettbewerben in den einzelnen Altersklassen zwei Titel, einen Vizetitel und einen dritten Platz erringen konnte.
Bereits morgens um 7:00 Uhr wurde es für die Nachwuchstriathleten/-innen ernst. Nach dem Einchecken der Fahrräder und dem Einrichten der Wechselzone stieg die Aufregung spürbar an. Für die 15-jährige Sharon Antoni war es dann um 9:15 Uhr soweit. Gemeinsam mit Ihren über 60 Mitstreiterinnen ging es ab in die etwas trüben und mit 21 Grad recht kühlen Fluten der Saar. Minutenlang mussten die jungen Triathletinnen mitten im Fluss hinter einer „Startlinie“ aus Absperrband gegen die Strömung kämpfen, bis dann 2 Minuten vor dem angekündigten Start unvermittelt das Signal ertönte. Ebenso wie Sharon waren viele Athletinnen davon völlig überrascht. Erst 200 Meter mit der Strömung und dann 200 Meter gegen die Strömung mussten bewältigt werden, um anschließend 400 Meter in die Wechselzone zu laufen. Sharon Antoni erreichte nach 7:53 Minuten als 32. die Wechselzone. Jetzt hieß es schnell wechseln, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Die 10-Kilometer-Radstrecke war eine 2,5 Kilometer lange Wendepunktstrecke, die es zweimal zu durchfahren galt. Die anspruchslose ebene Strecke sorgte dafür, dass sich hinter stärkeren Radfahrerinnen schnell große Trupps bildeten. Leider gelang es Sharon nicht in eine der vorderen Gruppen vorzufahren, stattdessen hatte sie nach der Hälfte des Rennens selbst eine beträchtliche Zahl an Konkurrentinnen hinter sich. Da nur einige mit Sharon gemeinsam aufs Tempo drückten, vergrößerte sich der Abstand während dem Radfahren auf über 1 Minute. Mit der 19. Radzeit (18:29 Minuten) konnte sie an 28. Stelle liegend auf die Laufstrecke wechseln.
Die 1,25 Kilometer lange Laufstrecke führte durch einen Park und musste zweimal durchlaufen werden. Hier zeigte die junge Tauberbischofsheimerin, dass dies ihre stärkste Disziplin ist. Nach nur einem Kilometer hatte sie 15 Sekunden auf die Spitze aufgeholt und 10 Konkurrentinnen hinter sich gelassen. Am Ende der ersten Runde kam sie dann aber durch die Ungeschicklichkeit einer Mitstreiterin zu Fall. Trotz blutender Knie, aufgeschürften Ellenbogen und einer geprellten Hüfte rappelte sie sich wieder auf und kämpfte sich noch in 9:14 Minuten auf den 12. Platz vor. Damit bestätigte sie ihre Position im Ländle als zweitbeste Baden-Württemberger Triathletin hinter Laura Sprißler (Mengen), die siegte und Deutsche Meisterin wurde.
Ihr 17-jähriger Bruder Kevin Antoni musste bis 15:00 Uhr und 30 Grad Hitze auf seinen ersten Einsatz bei Deutschen Meisterschaften warten. Aufgrund der bislang absolvierten Wettkämpfe im Rahmen des LBS-Nachwuchs-Cups, an denen auch Spitzenathleten anderer Landesverbände teilnahmen, war sein Ziel im ersten Jahr der Juniorenklasse ein Platz unter den besten 30 Triathleten zu erreichen. Beinahe 70 junge Männer reihten sich in der Saar auf, um diesmal knapp 3 Minuten vor dem angekündigten Start ihre 800 Meter zu schwimmen. Wie erwartet ging schon beim Schwimmen, der Schlüsseldisziplin beim Triathlon, gehörig die Post ab. Die Zuschauer hatten Mühe mit den auf den ersten 400 Metern mit der Strömung schwimmenden Athleten mitzuhalten. Nachdem es früher für Kevin hier schon zu beinahe 4 Minuten Rückstand kam, konnte er diesmal mit 12:34 Minuten den Abstand auf die schnellsten Schwimmer auf 1:30 Minuten verkürzen.
An 43. Stelle liegend wechselte er aufs Rad. Auch hier begünstigte die sehr leichte 5-Kilometer-Radstrecke, die 4 mal (20 Kilometer) zu durchfahren war, sehr schnell große Pulkbildungen, die nahezu im gleichen Tempo die restlichen 3 Runden fuhren. Kevin sorgte hier mit seinen Mitstreitern dafür, dass der Rückstand zu den Führenden etwas geringer wurde. Mit weit über 40 Stundenkilometern flogen die jungen Triathleten über den Asphalt. Glücklicherweise kam es an den Wendepunkten und vor der Wechselzone zu keinen Massenstürzen. Seine 29:32 Minuten waren die 32. Radzeit. Der schnellste Radfahrer, der später im Mittelfeld landete, war allerdings nur 40 Sekunden schneller.
Nach einem guten Wechsel folgte der abschließende Lauf. Die 5-Kilometer-Strecke bewältigte Kevin bei großer Hitze in guten 18:10 Minuten (31. Zeit) und finishte nach insgesamt 1:00:24 Stunden auf dem 37. Platz. Damit hat er sein Ziel zwar um wenige Sekunden verpasst, insgesamt war er aber als 4.-schnellster Baden-Württemberger mit seiner Leistung zufrieden, zumal er etliche Kaderathleten hinter sich lassen konnte und den Abstand zur Spitze innerhalb eines Jahres mehr als halbierte. [HoT]