Der “Turnerbund
Lauda” vereinigt sich mit dem “Reichsbahn-Turn- und Sportverein” und übernimmt
dessen Namen
1946
Erneute
Namesänderung. Der Verein heißt nun “Turn- und Sportverein
Lauda”
1948
Der Verein erhält
seinen jetztigen Namen: “Eisenbahner-Turn- und Sportverein
Lauda”
1968
Gründung einer
eigenständigen Leichtathletikabteilung
Die bisherigen Leiter der Leichtathletikabteilung des ETSV 04 Lauda
1968 -1969
Willi Kaesler
1970 - 1974
Jürgen Kluger
1974
Heinz Schuhmacher
1975 - 1979
Gerhard Schneider
1979 - 1980
Jürgen Kluger
1980 - 1982
Karl von Baumbach
1982 - 1986
Hans-Jürgen Ungar
1987 - 1989
Gerhard Muhr
1990 - 1993
Jürgen Kluger
1994 - 2000
Manfred Leuser
2000 - 2005
Hubert Bauer
2005 - 2009
Günther Ruck
seit 2009
Günter Fading
"Der
ETSV ist ein besonderer Verein" Feier
zum Jubiläum 100 Jahre Eisenbahner Turn- und Sportverein Lauda mit buntem
Programm
Mit
zahlreichen Ehrengästen feierten rund 150 Vereinsmitglieder des ETSV Lauda in
der Aula des Martin-Schleyer-Gymnasiums das 100-jährige Bestehen ihres
Vereins.
Mit einem
von Conny Gehrig einstudierten Tanz mit bunten Regenschirmen vertrieben zum
Auftakt vier junge Gymnastinnen die letzten trübsinnigen Gedanken an einem
regnerischen Herbstabend. Ein schwungvoller Auftakt einer
Jubiläumsveranstaltung, zu der Vorsitzender Helmut Wenz zahlreiche Ehrengäste
mit den Ehrenmitgliedern Anneliese Ringsdorf-Foersch, Hella Umminger und Josef
Kluger willkommen hieß. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze, und angesichts
eines reichhaltigen Rahmenprogramms, zahlreicher Ehrungen und einem gemütlichen
Teil, durch den in gewohnt souveränen Weise das Moderatoren "Dream-Team" Hartmut
Schwartz und Jürgen Kluger führte, fanden die überwiegend kurzen, aber
treffenden Grußworte viel Gehör beim Festpublikum. Um so länger vergnügte es
sich dann bis in die frühen Morgenstunden. Bei der den Publikumsgeschmack
treffenden und angenehm ausgesteuerten Musik von "Let´s Dance" (Karl Vogel und
Dieter Haas) blieb auch die Tanzfläche nicht lange leer.
Landrat
Georg Denzer bescheinigte dem Eisenbahner Turn- und Sportverein Lauda kurz und
bündig, "ein besonderer Verein zu sein". Er hob besonders den Zusammenhang
zwischen der Eisenbahn, den Eisenbahnern, ihren Familien und der Turn- und
Sportfamilie hervor. Denn der ETSV stelle ein besonderes Stück Sozialgeschichte
dar. Mit dem Bau der badischen Eisenbahnlinie durch den Odenwald von Heidelberg
nach Würzburg habe damals Lauda als Eisenbahnknotenpunkt einen großen Sprung
nach vorne gemacht. "Eine bare Selbstverständlichkeit" sei es für ihn gewesen,
zum ETSV zu kommen. Er blicke hoffnungsfroh für den Jubelverein in die Zukunft
und empfahl, bei diesem stolzen Traditionsnamen zu bleiben. "Er ist für mich aus
der Eisenbahnerstadt Lauda-Königshofen nicht hinweg zudenken". Im Namen des
Kreistages und der Kreisbevölkerung dankte der Landrat dem Verein, der weit über
die Grenzen von Lauda-Königshofen bekannt sei, und wünschte ihm "Blühen, Wachsen
und Gedeihen".
Auch
Bürgermeister Thomas Maertens bezeichnete den ETSV als "unverwechselbare Marke"
und gratulierte persönlich und im Namen des Gemeinderats zu diesem
herausragenden Jubiläum. Er erinnerte an den 27. Februar 1904, an dem der ETSV
"Turnerbund 04" von einem durchweg aus Eisenbahnern bestehenden Junggesellenklub
gegründet wurde. Auf einem von der Stadt zur Verfügung gestellten
Schuttabladeplatz wurde ein Turnplatz im Freien angelegt. "Großen Aufschwung
erlebte der Turnsport unter ihrem Vorsitzenden Georg Müller nach Ende des Ersten
Weltkrieges durch die Vereinigung mit dem inzwischen gegründeten
Reichsbahn-Turn- und Sportverein, durch die der ETSV Lauda in den Genuss der
Eisenbahn-Turnhalle kam". Diese wurde, so Bürgermeister Maertens, auch von der
Volksschule mitbenutzt, und so sei das Interesse der Jugend am Sport wesentlich
gefördert worden. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam die Arbeit des
Vereins zum Erliegen. Bürgermeister Maertens stellte besonders die hohe Zahl des
Vereins von rund 1300 Mitgliedern heraus, welche die breite gesellschaftliche
Verankerung des Vereins dokumentiere. Zumindest im Bereich der Leichtathletik
sei der ETSV wohl als der erfolgreichste Verein im Main-Tauber-Kreis zu
bezeichnen. Er betonte das breitgefächerte Angebot des Vereins, das mittlerweile
vom Turnen über Handball bis Karate und Schwimmen reiche. Damit sei es gelungen,
große Teile der Bevölkerung anzusprechen und für den Sport zu begeistern.
Gefördert worden sei aber nicht nur der Breitensport, sondern auch
Leistungssport werde auf höchstem Niveau betrieben: "Der ETSV hat schon viele
Spitzensportler mit nationaler und internationaler Klasse hervorgebracht". Durch
diese Erfolge sei der ETSV "einer der wichtigsten Botschafter unserer Stadt".
Der Bürgermeister erinnerte rückblickend an die vergangenen 100 Jahre mit zwei
Weltkriegen und viel Not und Elend: "Alle Vereine ihres Alters standen mehr als
nur einmal vor einem Neuanfang". Immer hätten sich engagierte und mutige
Menschen gefunden, die "zupackend den Verein wieder mit aufgebaut haben".
Stellvertretend für viele andere dankte er Hella Umminger, die bereits 1928 im
Verein tätig wurde. Sein besonderer Dank galt abschließend dem ETSV Lauda für
seine vorbildliche Jugendarbeit.
Im Namen
des DTB-Präsidenten Brechtgen, des BTB-Präsidenten Mengesdorf und er selbst als
Vorsitzender des Main-Neckar-Turngaues gratulierte Dietmar Kluge. Das
Spannungsfeld der Sportvereine überschrieb er mit drei geflügelten Worten:
"Sport ist gesund, Sport ist Mord und Turne bis zur Urne!". Den Fokus richtete
er damit auf die Chancen der Sportvereine in den Ganztagsschulen, die Gefahren
des Dopings - "Sport ist immer noch keine heile Welt" - und der lobenswerten
Einrichtung von Seniorensportgruppen: Sport halte jung und das wünsche er dem
100 Jahre alten ETSV Lauda. Nach den vier Gauturnfesten 1920, 1934, 1954 und
zuletzt 1986 sind der ETSV Lauda und der TV Königshofen erstmalig als gemeinsame
Ausrichter im Jahre 2007 in der Planung. Schließlich sei der ETSV immer ein
verlässlicher Partner des Main-Neckar-Turngaus gewesen. Da die Talentförderung
im ländlichen Bereich stärker gefördert werden soll, hielt Dietmar Kluge die
Einrichtung einer Talentfördergruppe für Gymnastik in Lauda-Königshofen für
denkbar. Sein besonderer Dank galt noch Sepp Kluger, der als Oberturnwart ihm
damals bei seiner Tätigkeit im Turngau als Kinderturnwart den Spaß vermittelt
habe, den er seither nicht verloren habe.
Der
Sportkreisvorsitzende Manfred Joachim überbrachte herzliche Grüße und
Glückwünsche des Präsidenten des Badischen Sportbundes sowie des Vorstandes des
Sportkreises Tauberbischofsheim. Er sorgte mit einem kurzen Grußwort für ein
kurzweiliges Programm und wünschte dem ETSV ein weiteres erfolgreiches
Jahrhundert: "Um diesen rührigen Verein ist mir nicht bange". Klaus Hofmann vom
Verband Deutscher Eisenbahner Sportvereine VDES appellierte an die Mitglieder,
die ihrem Verein außer einem Mitgliedsbeitrag nicht bieten. Mitglieder hätten
auch die Pflicht, eine Leistung als Mitglied zu erbringen. Von einer
Verwöhnungsphilosophie müsse man sich im Interesse der ehrenamtlichen Arbeit
verabschieden: "Dieses Ehrenamt darf nicht länger unter Wert verkauft werden".
Er gratulierte dem Verein zu der richtigen Entscheidung, ehemals die von der DB
überlassene Turnhalle käuflich erworben zu haben.
Würdigung der Arbeit im
ETSV Zum
Jubiläum 100 Jahre gab es Ehrengeschenke und Ehrungen
Zwei Hände reichten dem ETSV-Vorsitzenden Helmut Wenz nicht, um bei der Feier im
Martin-Schleyer-Gymnasium die vielen
Auszeichnungen und Geschenke für den Jubiläumsverein in Empfang zu
nehmen.
Noch nicht
geöffnet werden soll die Magnum-Weinflasche, die Bürgermeister Thomas Maertens
überreichte, aber erst zur Einweihung der Sporthalle gemeinsam geleert
wird.
Drei
Geschenke hatte Dietmar Kluge mit gebracht: Ein Fahnenband "100 Jahre ETSV
Lauda" des DTB, die offizielle Jubiläumsplakette "100 Jahre Turnen" vom DTB und
einen kleinen Scheck als Hilfe für den ETSV Lauda.
Sportkreisvorsitzender Manfred
Joachim überreichte für das ehrenamtliche Engagement und das verdienstvolle
Wirken des ETSV Lauda die Ehrenurkunde des BSB und ebenfalls einen Scheck für
die Jugendarbeit.
Klaus Hofmann überbrachte vom Verband Deutscher
Eisenbahner-Sportvereine ebenfalls einen kleinen Scheck für "die bei einem
solchen Fest entstehenden finanziellen Engpässe".